Was ist ghetto (venedig)?

Das Ghetto von Venedig ist eine historische jüdische Siedlung in Venedig, Italien. Es wurde im Jahr 1516 eingerichtet und war Europas erste abgeschottete jüdische Gemeinschaft. Das Wort "Ghetto" leitet sich von "gheto" ab, dem italienischen Wort für "Schmelztiegel", da das Ghetto auf einer ehemaligen Gießerei errichtet wurde.

Das Ghetto wurde auf einer Insel im Cannaregio-Viertel von Venedig errichtet und wurde von Mauern und Toren abgeschottet. Die jüdische Bevölkerung war gezwungen, in einem begrenzten Bereich zu leben und durfte das Ghetto nur zu bestimmten Zeiten verlassen. Diese restriktiven Maßnahmen waren Teil einer Vielzahl von Gesetzen und Beschränkungen, die speziell für die jüdische Gemeinschaft in Venedig erlassen wurden.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Ghetto mehrmals erweitert, da die jüdische Bevölkerung wuchs. Zu den bemerkenswerten Merkmalen des Ghettos gehörten die fünf Synagogen, von denen heute noch einige erhalten sind. Die Synagogen wurden oft auf oberen Stockwerken von Gebäuden eingerichtet, da der begrenzte Platz im Ghetto genutzt werden musste.

Im späten 18. Jahrhundert wurden die restriktiven Gesetze gegenüber den Juden in Venedig gelockert. Das Ghetto wurde 1797 aufgelöst, als Napoleon die Stadt eroberte und die politischen Bedingungen drastisch veränderte. Nach der Auflösung des Ghettos durften die Juden sich auch außerhalb des Ghetto-Gebiets ansiedeln.

Heutzutage ist das Ghetto von Venedig ein Touristenziel und ein Ort, an dem man die jüdische Geschichte und Kultur erkunden kann. Es gibt ein jüdisches Museum, das die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Venedig dokumentiert, sowie eine Synagoge, die noch immer für Gottesdienste genutzt wird. Das Ghetto ist auch für seine Architektur und seine engen, malerischen Gassen bekannt.

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